Impfung gegen Mpox (Affenpocken)

  • Die Impfung gegen Mpox (Affenpocken) wird ab dem 1. Mai 2023 in den Sprechstunden des HKI durchgeführt. Um einen Termin zu vereinbaren, rufen Sie bitte unter 027 603 47 80 an.

    Persönliche Daten unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht und ihre vertrauliche Behandlung ist gewährleistet.

  • Welchen Zweck verfolgt die Impfung Mpox (gegen die Affenpocken)?

    Die Impfung Mpox (gegen die Affenpocken) soll:

    • verhindern, dass Sie krank werden
    • das Risiko für schwere Symptome und einen Spitalaufenthalt reduzieren
    • diejenigen Personen in Ihrer Umgebung schützen, die einem Risiko ausgesetzt sein könnten (Kinder, schwangere Frauen, usw.)

    Welchen Impfstoff werde ich erhalten?

    Der im Rahmen des Pockenausrottungsprogramms entwickelte Impfstoff wurde bis 1972 eingesetzt. Nach der Ausrottung der Pocken wurde das Impfprogramm mit den Impfstoffen der ersten und zweiten Generation aufgehoben. Der in der Schweiz verabreichte Impfstoff ist eine veränderte Form der Impfstoffs der 1. und 2. Generation mit der Bezeichnung Modified Vaccinia Ankara – Bavarian Nordic (MVA-BN). Der Impfstoff wird unter folgenden Namen vertrieben: Imvanex® oder Jynneos®. Dieser in Europa hergestellte Impfstoff bietet einen guten Schutz gegen das Affenpockenvirus.

    Wie funktioniert die Impfung?

    Der Impfstoff enthält eine abgeschwächte Form des Pockenvirus, das sich in Ihrem Körper nicht vermehren kann. Es ist deshalb nicht möglich, dass Sie wegen der Impfung an Pocken erkranken. Hingegen aktiviert die abgeschwächte Form des Virus Ihr Abwehrsystem, das Antikörper gegen dieses Virus entwickelt. Falls Sie nach Ihrer Impfung dem Affenpockenvirus ausgesetzt sind, verfügt Ihr Organismus bereits über Antikörper, die das Virus erkennen. So kann sich der Körper schneller und wirksamer dagegen wehren.

    Muss ich mich auf Nebenwirkungen gefasst machen?

    Der Impfstoff ist sicher. Es existieren zahlreiche Studien und Tausende von Personen sind bereits mit diesem Impfstoff geimpft worden.

    Wie bei allen Impfungen kann es allerdings auch zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gliederschmerzen, Übelkeit oder Schmerzen an der Einstichstelle kommen. Diese Symptome sollten nach einigen Tagen verschwinden. Falls sie länger anhalten oder falls eine starke Reaktion eintritt, nehmen Sie bitte rasch mit Ihrem Hausarzt Kontakt auf oder rufen Sie (in einem lebensbedrohlichen Notfall) die Nummer 144 an.

    Wie wirksam ist die Impfung?

    Eine Impfung schützt nie zu 100 %. Auch nach einer Impfung gegen das Affenpockenvirus können Sie sich unter Umständen noch anstecken. Wenn Sie geimpft sind, ist das Risiko, dass Sie sich anstecken, geringer. Aber auch das Risiko für schwere Symptome oder Komplikationen wird dadurch im Fall einer Infektion reduziert.

    Für wen wird diese Impfung empfohlen?

    Gegenwärtig wird die Impfung nicht der gesamten Bevölkerung, sondern nur Personen über 18 Jahren empfohlen, bei denen ein hohes Risiko für eine Affenpockeninfektion besteht. Dabei handelt es sich um:

    • Männer, die mit anderen Männern Sex haben, ihre Sexualpartner wechseln oder mehrere Sexualpartner haben. Männer, die mit anderen Männern Sex haben, aber in einer exklusiven und stabilen Beziehung leben, werden nicht als Personen mit hohem Risiko betrachtet, können sich aber trotzdem impfen lassen.
    • Trans Personen, die mit Männern Sex haben, ihre Sexualpartner wechseln oder mehrere Sexualpartner haben. Trans Personen, die mit Männern Sex haben, aber in einer exklusiven und stabilen Beziehung leben, werden nicht als Personen mit hohem Risiko betrachtet, können sich aber trotzdem impfen lassen.
    • Personen nach einem engen Kontakt zu einem bestätigten oder wahrscheinlichen Affenpockenfall.
    • Medizinisches Personal, das gegenüber dem Affenpockenvirus exponiert sein kann.

    Wie wird mir der Impfstoff verabreicht?

    Die Impfung erfolgt unter die Haut des Oberarms (subkutan) oder in die Haut des Unterarms (intradermal). Die Injektion kann aufgrund des Einstichs der Nadel oder während der Verabreichung des Impfstoffs als unangenehm empfunden werden.

    Ich habe mich bereits einmal mit dem Affenpockenvirus angesteckt. Muss ich mich trotzdem impfen lassen?

    Nein, gegenwärtig ist es nicht nötig, dass Sie sich impfen lassen, wenn Sie bereits infiziert worden sind (durch einen Arzt und/oder Labortest bestätigte Diagnose). Bei der Infektion ist Ihr Körper auf «natürliche» Art und Weise dem Affenpockenvirus ausgesetzt worden. Er hat deshalb Antikörper gebildet, die Ihnen eine natürliche Immunität verleihen.

    Wie viele Dosen werde ich erhalten?

    Das hängt davon ab, ob Sie bereits eine oder mehrere Impfdosen gegen die Pocken erhalten haben (zum Beispiel in Ihrer Kindheit):

     

    IMPFÜBERSICHT

    Impfung gegen Pocken oder Affenpocken

    ZAHL DER DOSEN

    Keine frühere Impfung

     

    2 Dosen in einem Abstand von mindestens 4 Wochen

    Eine Pockenimpfung in der Kindheit (bis 1972)

     

    1 Dosis MVA-BN

    Eine Dosis MVA-BN

     

    1 zweite Dosis MVA-BN in einem Abstand von mindestens 4 Wochen

    Vollständige Impfung mit MVA-BN (2 Dosen) vor weniger als 2 Jahren

     

    Vorläufig keine Dosis

    Vollständige Impfung mit MVA-BN (2 Dosen) vor über 2 Jahren

     

    Auffrischimpfung

     

    Für Personen nach einem engen Kontakt zu einem bestätigten oder wahrscheinlichen Affenpockenfall:

     

    IMPFÜBERSICHT

    Impfung gegen Pocken oder Affenpocken

     

    ZAHL DER DOSEN

    Keine frühere Impfung

     

    1 Dosis MVA-BN

    Eine Pockenimpfung in der Kindheit (bis 1972)

     

    1 Dosis MVA-BN

    Eine Dosis MVA-BN

     

    1 zweite Dosis MVA-BN in einem Abstand von mindestens 4 Wochen

    Vollständige Impfung mit MVA-BN (2 Dosen) vor weniger als 2 Jahren

     

    Vorläufig keine Dosis

    Vollständige Impfung mit MVA-BN (2 Dosen) vor über 2 Jahren

     

    Auffrischimpfung

    Ich hatte vor Kurzem Kontakt mit einer Person, die sich mit Affenpocken angesteckt hat. Kann ich mich trotzdem noch impfen lassen?

    Das hängt vom Zeitpunkt Ihres Kontakts ab. Die Impfung muss nämlich idealerweise innerhalb von 4 Tagen, spätestens aber 14 Tage nach dem Kontakt erfolgen. Wenn die Impfung wenige Tage nach dem Kontakt erfolgt, kann sie eventuell das Ausbrechen der Krankheit verhindern.

    Wie viel kostet mich die Impfung?

    Gar nichts! Der Impfstoff und die Impfung sind gratis. Der Bund übernimmt die Kosten in Zusammenhang mit der Impfung Mpox (gegen die Affenpocken), solange sie nicht von der Krankenkasse rückvergütet werden.

    Hinterlässt die Impfung Narben?

    Nein, im Gegensatz zu den Impfstoffen der ersten Generation gegen die Pocken hinterlässt der aktuelle Impfstoff, der für die Impfung gegen die Affenpocken verwendet wird, keine Narben.

    Was muss ich nach der Impfung beachten?

    Wie oben erwähnt, bietet die Impfung keinen absoluten Schutz vor einer Ansteckung. Deshalb müssen Sie weiterhin die individuellen und öffentlichen Schutzmassnahmen beachten: Händehygiene, geschützter Sex (Benutzung eines Kondoms), Reduktion der Anzahl Sexualpartner, bei Symptomen Kontakt zu anderen Personen vermeiden. Diese Massnahmen sind übrigens auch wichtig, um anderen übertragbaren Krankheiten vorzubeugen.

    Bei Symptomen (Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hautausschlag) wird dringend empfohlen, einen Arzt zu kontaktieren oder einen Sanitätsdienst aufzusuchen und die Symptome im Voraus telefonisch zu beschreiben. Bis zum Eintreffen der Ergebnisse muss enger Körperkontakt vermieden werden.

    Teilen Sie der Gesundheitsfachperson, die Sie betreut, mit:

    • ob Sie gegenwärtig unter Symptomen, insbesondere Fieber leiden
    • ob Sie nach früheren Impfungen allergische Reaktionen hatten
    • ob Sie immunsupprimiert sind
    • ob Sie unter Intoleranzen oder Allergien auf Hühnereiweiss, Tromethamin, Gentamicin, Benzonase und/oder Ciprofloxacin leiden
    • ob Sie unter Hautkrankheiten (insbesondere Ekzem) leiden
    • ob Sie regelmässig wegen einer chronischen Krankheit in Behandlung sind

    Das heisst nicht, dass eine Impfung für Sie nicht möglich ist. Aber vielleicht ist eine gründlichere Untersuchung durch einen Arzt notwendig, um unerwünschte Komplikationen zu vermeiden.