Spital Siders: medizinisch-chirurgischer Bereitschaftsdienst statt Notfallstation

Sitten, 18. September 2015 – Der Walliser Staatsrat hat am Mittwoch eine Serie von Vorschlägen des Spital Wallis genehmigt. Kernpunkt ist die Umwandlung der Notfallstation des Spital Siders zu einem medizinisch-chirurgischen Bereitschaftsdienst. Um die Kapazitäten in Siders voll zu nutzen, sollen zudem ein Chirurgie-Ambulatorium und akutmedizinische Leistungen für Senioren angeboten werden.

 

Vor dem Hintergrund des landesweiten Spezialistenmangels reorganisiert das Spital Wallis im Zuge der kantonalen Spitalplanung 2020-2030 seine Tätigkeiten im Mittelwallis – insbesondere in Siders – um den Anforderungen im Bereich der Pflegequalität und Patientensicherheit zu entsprechen.

Ab dem 1. Oktober 2015 wird es im Spital Siders anstelle der bisherigen Notfallstation einen medizinisch-chirurgischen Bereitschaftsdienst geben. Dieser wird jeweils von Montag bis Freitag von 09.00 bis 18.00 Uhr geöffnet sein (Samstage, Sonntage und Feiertage geschlossen). Im Bereitschaftsdienst ist keine Voranmeldung nötig. Er ist Anlaufstelle für ein breites Spektrum von Gesundheitsleiden und ergänzt den regionalen ärztlichen Bereitschaftsdienst. Das Spital Wallis plant als Fernziel den Aufbau einer ambulanten Poliklinik für Altersmedizin, Gedächtnisprobleme, Schmerztherapie und Dialyse zusammen mit den Praxisärzten.

Ambulante Chirurgie und Altersmedizin

Durch die Konzentration der lebensbedrohlichen Notfälle und komplexen Operationen auf den Standort Sitten werden in Siders Kapazitäten frei, die das Spital Wallis für akute altersmedizinische Leistungen und ambulante chirurgische Eingriffe nutzen will. Die vier OP-Säle von Siders wird man künftig für ambulante Eingriffe der plastischen Chirurgie, allgemeinen Chirurgie und Urologie verwenden.

Die altersmedizinischen Tätigkeiten werden schrittweise von der Klinik Sainte-Claire ins Spital Siders überführt. Dafür wird man die Wartebetten des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis neu in die Klinik Sainte-Claire nach Siders transferieren.

Die 162 Betten des Spital Siders werden somit künftig für die akute Altersmedizin, Alters-Reha, neurologische Reha, postoperative Überwachung (Urologie, Chirurgie und Gynäkologie) und Pädopsychiatrie genutzt.

Diese Veränderungen im Spital Siders dienen der gewünschten Optimierung der Pflegequalität und Patientensicherheit und stehen im Einklang mit der Gesundheitsplanung des Staatsrates, wonach die Akutpflege auf das Spital Sitten konzentriert werden soll.

Nötige Anpassungen im Spital Sitten

Die Umstrukturierungen im Spital Siders haben auch Auswirkungen auf das Spital Sitten als Akutstandort. Als umgehende Massnahme wird die Notfallstation vergrössert und mit mehr Personal ausgestattet, danach wird die Bettenzahl für die Akutmedizin schrittweise erhöht, die Neonatologie flächen- und bettenmässig aufgerüstet und der OP-Trakt vergrössert und optimiert.

Man wird ein besonderes Augenmerk auf die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den notfalldienstleistenden Praxisärzten im Mittelwallis, des Bereitschaftsdienstes im Spital Siders und der Notfallabteilung im Spital Sitten legen.