Pflegesicherheit: für Sie und mit Ihnen !

Die Pflegequalität ist eine Priorität für uns alle. Das Spital Wallis beschäftigt 5‘400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich jährlich um über 40’700 stationäre Patienten und rund 462‘000 ambulante Konsultationen kümmern. Um diese intensive und komplexe Aufgabe sicherzustellen, haben wir zahlreiche Massnahmen entwickelt, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten: Mit Ihrer Hilfe können wir uns noch weiter verbessern. 

In dieser Broschüre finden Sie Anregungen zur Verbesserung der Sicherheit in der Pflege, die Sie als Patient oder einer Ihrer Liebsten während des Aufenthalts erhalten.  

Ihre Sicherheit im Spital

  • Wenn ein Fehler passiert

    «Trotz aller Vorsichtsmassnahmen, die wir ergreifen, und trotz Ihrer aktiven Beteiligung kann es vorkommen, dass Ihre Behandlung nicht wie geplant verläuft.»

    Wenn Sie den Eindruck haben, dass ein Fehler aufgetreten ist, teilen Sie dies sofort dem Arzt oder der Pflegekraft mit.

    Wenn Sie Opfer eines Fehlers geworden sind, bitten Sie den Arzt um eine ausführliche Erklärung, was passiert ist, welche Folgen es haben könnte und was getan werden kann, um diese Folgen abzumildern.

    Sie können sich auch an "Espace d'écoute de l'Hôpital du Valais" als Ansprechpartner wenden. Dort finden Sie Personen, die nicht zu den Teams gehören, die Sie betreut haben, und die Ihnen anbieten, sich frei auszudrücken. Sie werden sich bemühen, Ihre Fragen und Erwartungen im Zusammenhang mit Ihrer Situation zu beantworten.  

    Auch externe Organisationen stehen Ihnen zur Verfügung. Dazu gehören Patientenschutzorganisationen wie die Association de défense des patients hospitalisés en Valais (POWal) oder die Schweizerische Stiftung SPO Patientenorganisation (SPO; www.spo.ch).

  • Einbezug der Angehörigen

    «Die Anwesenheit Ihrer Angehörigen kann in schwierigen Situationen für Sie unterstützend sein. Ihre Angehörigen kennen Sie besser als die Ärzte und das Pflegepersonal und können dazu beitragen, Ihre Sicherheit zu erhöhen.»

    Sie können einen Angehörigen bitten, anwesend zu sein, wenn Ihnen etwas erklärt wird: Vier Ohren hören oft mehr als zwei !

    Ihre Angehörigen können wertvolle Informationen für Ihre Betreuung liefern. Sie können auch einen Angehörigen als Vertrauensperson wählen, da er Ihre Wertvorstellungen, Ihre Lebensphilosophie und Ihre Erwartungen kennt. Falls für Sie aufgrund Ihres Gesundheitszustands eine optimale Kommunikation nicht mehr möglich ist, kann diese Person den Ärzten dabei helfen, die geeignete Behandlung für Sie zu wählen.

    Fordern Sie Ihre Angehörigen dazu auf, sich sofort an die Pflegefachpersonen oder an die Ärzte zu wenden, wenn sie bemerken, dass es Ihnen schlechter geht.

  • Operation

    «Um Ihre Sicherheit bei einer Operation zu erhöhen, werden systematische Überprüfungen absichtlich wiederholt (Prinzip der doppelten Kontrolle). Deshalb müssen Sie an Ihrem Operationstag evtl. mehrmals dieselbe Frage beantworten.»

    Stellen Sie den Ärzten und den Pflegefachpersonen sämtliche Fragen, bis für Sie alles klar ist.

    Wenn vor der Operation die Operationsstelle auf Ihrer Haut mit einem Filzstift markiert wird, überprüfen Sie selber auch, ob die Markierung an der richtigen Stelle liegt. Falls Sie Zweifel haben, melden Sie dies unverzüglich.

    Die Wundversorgung und der Wechsel der Verbände nach der Operation werden ausschliesslich von Ärzten oder von Pflegefachpersonen ausgeführt. Informieren Sie diese sofort, wenn Sie Schmerzen verspüren, Rötungen oder einen Ausfluss feststellen oder wenn sich der Verband löst.

    Möglicherweise werden Sie nach Ihrem Spitalaufenthalt von der Abteilung Spitalhygiene telefonisch kontaktiert, um abzuklären, ob Infektionen aufgetreten sind. Ihre Informationen helfen uns, die Qualität und Sicherheit unserer Leistungen zu verbessern. 

  • Identifizierung

    «Unser Spital nimmt eine grosse Zahl von Patienten auf. Ärzte und Pflegende widmen dem Risiko von Identitätsfehlern bei persönlichen Gegenständen, diagnostischen Untersuchungen oder verordneten Behandlungen besondere Beachtung.»

    Wenn wir Sie ansprechen, ohne Ihren Namen zu nennen oder wenn etwas nicht klar zu sein scheint, korrigieren Sie das sofort: Nennen Sie deutlich Ihren Namen, Vornamen und Ihr Geburtsdatum.

    Wenn Sie daran zweifeln, dass die Pflege oder die Behandlung, die für Sie vorbereitet wird, auch wirklich für Sie bestimmt ist, sprechen Sie sofort mit der Pflegefachperson oder mit dem Arzt darüber. 

  • Medikamente

    «Fehlmedikation ist ein bekanntes Problem in vielen Spitälern. Sie können mithelfen, das Risiko von eventuellen Fehlmedikationen zu reduzieren.»

    Bringen Sie bei Ihrem Spitaleintritt sämtliche Medikamente, die Sie einnehmen, mit (Schmerzmittel, Vitamine, natürliche Produkte etc.). Unabhängig davon, ob diese durch Ihren Arzt verschrieben worden sind oder nicht. Bringen Sie die Liste Ihrer üblichen Medikamente mit*, falls Sie eine solche Liste besitzen. Sprechen Sie auch über allfällige Allergien und über Medikamente, die Sie nicht vertragen.

    Während Ihres Aufenthalts wird Ihre übliche Behandlung möglicherweise verändert. Wenn Sie eine Änderung bemerken, die Ihnen nicht mitgeteilt wurde, bitten Sie unsere Fachpersonen um die nötigen Erklärungen.

    Nehmen Sie keine Medikamente zu sich, die Ihnen nicht im Spital verordnet werden (auch keine verordnungsfreien Medikamente, Naturheilmittel etc.), ohne Ihren behandelnden Arzt oder Ihre Pflegefachperson darüber zu informieren.

    Verlangen Sie Erklärungen zu Ihren Behandlungen und eine Liste der Medikamente, die Sie nach dem Spitalaustritt zu sich nehmen müssen. Zeigen Sie diese Medikamentenliste Ihrem Apotheker und Ihrem Arzt. 

    Zögern Sie nicht, im Zweifelsfall Fragen (z.B. zur Wirkung und Nebenwirkung) zu stellen, bis Sie Klarheit haben.

  • Kommunikation

    «Je besser wir miteinander kommunizieren, desto höher wird Ihre Sicherheit während Ihres Aufenthalts sein.» 

    Zögern Sie nicht, während Ihres Spitalaufenthalts Fragen zu Ihrer Betreuung zu stellen: es gibt keine dummen Fragen! 

    Fragen Sie bei Ihrer Aufnahme nach den Namen des Arztes und der Pflegefachperson (Ihre Bezugspflegeperson), die sich um Sie kümmern werden. 

    Falls Sie widersprüchliche Informationen erhalten, verlangen Sie eine rasche Klärung. Falls Sie die Antworten nicht befriedigen, fordern Sie ein klärendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder mit der Bezugspflegeperson. 

    Wenn es sprachliche Probleme bei der Kommunikation geben sollte, melden Sie uns dies umgehend. Wir werden alles Mögliche tun um einen Dolmetscher für Sie zu finden.

    Teilen Sie uns mit, wenn Sie sich Sorgen machen und während Ihrer Behand-lung Zweifel auftauchen sollten. Falls neue Symptome auftreten (zum Beispiel Schmerzen oder Atemprobleme), warten Sie nicht bis zum nächsten Tag: Melden Sie uns das sofort.