Mit der von einem unabhängigen Institut durchgeführten und von den GAV-Sozialpartnern unterstützten Umfrage möchte das Spital Wallis Verbesserungen in jenen Bereichen anstreben, in denen Unzulänglichkeiten festgestellt wurden und so die Mitarbeitermotivation, die für den Erfolg des Unternehmens unerlässlich ist, fördern. Das Personal konnte sich in der Umfrage anonym zu verschiedenen praktischen Aspekten, zu den Arbeitsbedingungen und zu teamspezifischen Fragen äussern.
Die ersten Resultate zur Periode 2013-2014 zeigen, dass sich die Mitarbeitenden des Spital Wallis ernst genommen fühlen und gut in ihrem Team eingebunden sind. Allgemein schätzt man das Vertrauen der direkten Vorgesetzten und die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Andererseits wird die Organisation des Spital Wallis als zu komplex und bürokratisch empfunden. Häufig wurde auf die fehlende Zeit am Patientenbett wegen immer mehr administrativer Aufgaben hingewiesen. Auch Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben wurden mehrmals genannt.
«Die Mitarbeitenden zu Wort kommen lassen»
Eric Bonvin, Generaldirektor des Spital Wallis, überraschen diese Resultate nicht: «Wir sind uns bewusst, dass vieles noch verbesserungswürdig ist. Unsere Institution befindet sich im Aufbau. Noch gibt es einen Graben zwischen der Organisation, die sich im Hintergrund aufbaut, und den Leuten, die an der Front mit den Patienten arbeiten. Man darf nicht vergessen, dass die Hauptaufgabe des Spitals die Patientenversorgung ist. Wir haben einen Rahmen geschaffen. Nun geht es darum, die Mitarbeitenden zu Wort kommen zu lassen, damit sie uns sagen, was sie benötigen, um in diesem Rahmen optimal arbeiten zu können. Das wichtigste Ziel sind die Pflegequalität und die Patientensicherheit, dies muss wieder in das Zentrum unserer Aufmerksamkeit rücken. Aus der Umfrage geht hervor, dass das Personal mit der Arbeit an der Front sehr zufrieden ist. Die Herausforderung besteht darin, eine praxisorientierte Organisation mit den Maximen Pflegequalität und Patientensicherheit aufzubauen und die gesundheitspolitischen Projekte des Kantons mit der klinischen Realität in Einklang zu bringen.»
Konkrete Verbesserungsvorschläge werden ausgearbeitet
Neben den allgemeinen Resultaten erlaubt es die Zufriedenheitsumfrage auch, spezifische Verbesserungsvorschläge auf Ebene der einzelnen 300 Spitalabteilungen, in denen es mindestens fünf Umfrageteilnehmer gab, zu definieren. Dies wird in den nächsten Wochen geschehen. «Was uns jetzt interessiert, ist die Diskussion in den Abteilungen, von denen jede ihre eigenen Bedürfnisse und Erwartungen hat – oft auch mit kulturellen Unterschieden zwischen dem Ober- und Unterwallis.» Sämtliche Mitarbeitenden können bis Ende April zusammen mit ihren Vorgesetzten konkrete Verbesserungsvorschläge machen, die dann ab Mai umgesetzt werden. «Das Spital Wallis wird sich nicht davor scheuen, die interne Organisation und Kommunikation auf Grundlage der Feststellungen und Vorschläge der Mitarbeitenden zu hinterfragen und anzupassen.»