Neuorganisation des Spital Wallis mit mehr Effizienz und Mitspracherecht

Aufgrund der Reaktionen nach der Ankündigung der Neuorganisation des Spital Wallis im Dezember 2015 hat der Verwaltungsrat in Berücksichtigung des gesetzlichen und politischen Rahmens Anpassungen vorgenommen, um den berechtigten Erwartungen der medizinischen und pflegerischen Kader der Spitalzentren beider Kantonsteile gerecht zu werden.

So hat er beschlossen, die Generaldirektion zu verkleinern, darin jedoch sowohl die administrativen als auch medizinischen und pflegerischen Direktionen der Spitalzentren zu integrieren. Die Generaldirektion wird strategische Aufgaben wahrnehmen, während sich die Spitalzentren um das operative Geschäft kümmern.

Die am Freitag vom Verwaltungsrat einstimmig angenommene Neuorganisation des Spital Wallis bildet die Grundlage für eine harmonische künftige Entwicklung der Gesamtinstitution und erlaubt es, den Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen in einem komplexen politischen und wirtschaftlichen Umfeld gerecht zu werden. Sie soll ab dem 1. Juni 2016 umgesetzt werden.

Die Neuorganisation ist das Ergebnis eines gemeinsamen internen Dialogs, der aufgrund der Reaktionen auf die im Dezember 2015 präsentierte Variante in die Wege geleitet wurde. In enger Zusammenarbeit zwischen dem Verwaltungsrat und seinem Ausschuss «Organisation» konnte mit Unterstützung des Generaldirektors ein Organisationsmodell entwickelt werden, das sich auf die Empfehlungen der Gesundheitsfachleute stützt, den Vorgaben des Gesetzes über die Krankenanstalten und -institutionen (GKAI) entspricht, die Forderungen der parlamentarischen Untersuchungskommission PUK-GNW und des Experten Andreas Wenger berücksichtigt und die verschiedenen Erwartungen der politischen Kreise miteinbezieht. In der neuen Organisation wurde bewusst auf eine gute Verteilung der Aktivitäten und eine Aufwertung der Spitalzentren geachtet.

Schlankere Direktion mit besserer Integration der Spitalzentren
Grundgedanke der neuen Organisation ist die Trennung von strategischen, aufsichtstechnischen Aufgaben (Generaldirektion) und operativen Aufgaben (Spitalzentren). Die mit viel Fachkompetenz ausgestattete Generaldirektion besteht aus einem Direktionskollegium mit Vertretern der verschiedenen Zentren (Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis CHVR, Spitalzentrum Oberwallis SZO, Zentralinstitut der Spitäler ZIS und Service Center SC) unter der Leitung des Generaldirektors.

Die ärztlich-pflegerischen Fachpersonen innerhalb der Generaldirektion übernehmen unter der Federführung des Generaldirektors die strategische Leitung der transversalen Disziplinen mit kantonalem Charakter, der Leistungen von allgemeinem Interesse und der hochspezialisierten Medizin.

Durch diese Organisation werden die Zentren – insbesondere ihre medizinisch-pflegerischen Vertreter – intensiver in das Direktionskollegium einbezogen. Die Besonderheiten der einzelnen Zentren werden besser respektiert. Die Zentren gewinnen durch die Übernahme der Verantwortung für die operativen Aufgaben an Autonomie und die Unternehmenskultur und 
-identität «Spital Wallis» wird gestärkt.     

Pflegedirektoren neu in Direktionskollegium integriert
Konkret geschieht dieser Einbezug, indem die Pflegedirektoren des SZO und CHVR neu auch Mitglied des Direktionskollegiums sind und die transversalen Posten «Pflegedirektor Spital Wallis» und «Direktor Personalmanagement Spital Wallis» gestrichen werden. Das operative Personalmanagement des Spital Wallis wird in das grösste Spitalzentrum des Kantons integriert (CHVR), wo die momentan vakanten Posten wieder besetzt werden.

Um die strategischen Aspekte des Personal- und Sozialwesens kümmert sich der Stab der Generaldirektion.

Das Direktionskollegium ist in verschiedene Kompetenzfelder gegliedert (Medizin und Pflege, Betrieb und Finanzen, Qualität und Sicherheit usw.).

Transfer der operativen Aufgaben von der Generaldirektion zu den Spitalzentren
Durch die Übertragung von ca. 70 Stellen (Vollzeitäquivalente) der Bereiche Patientenadministration, Kodierung und Fakturierung von der Generaldirektion auf die Spitalzentren erhalten letztere volle Autonomie in Bezug auf das gesamte Patientenmanagement – vom Eintritt über den Austritt bis hin zur Rechnungsstellung.
 
Aufwertung des Zentralinstituts der Spitäler
Das Zentralinstitut der Spitäler (ZIS) wird in der neuen Organisation zu einem vollwertigen, gleichberechtigten Zentrum und somit klarer identifizierbar.

Schaffung des Service Centers
Im neuen Service Center werden sämtliche gemeinsam genutzten administrativen Leistungen gebündelt (allgemeine Buchhaltung, Löhne, medizinisches Controlling, Reporting, Informatik, internes Kontrollsystem usw.). Der Mitarbeiterstab der Generaldirektion wird von heute 150 auf neu 33 Vollzeitäquivalente verringert. Das Direktionskollegium selbst wird nur aus 2.9 Vollzeitäquivalenten bestehen, verteilt auf 9 Mitglieder.

Weitere Änderungen: Der bisherige Organisationsverantwortliche wird zum Generalsekretär, die transversale Zusammenarbeit zwischen den Zentren wird verstärkt und die Kollegien der Gesundheitsfachleute – insbesondere das Kollegium der Kaderärzte – werden vermehrt mit beratender Stimme in Entscheidungsprozesse eingebunden.

Der Verwaltungsrat dankt allen Mitarbeitenden des Spital Wallis herzlich für das unermüdliche Engagement trotz der oft schwierigen Umstände und freut sich, weiterhin auf dasselbe qualifizierte Personal zählen zu können, um den Erwartungen von Patienten, Angehörigen und Besuchern gerecht zu werden.