Eröffnung Gastroenterologiezentrum, Spitalzentrum

Ein Gewinn für die Patientinnen und Patienten im Oberwallis

 

Das Fachgebiet der Gastroenterologie umfasst die Diagnostik und Behandlung von Krankheiten im Bereich des Magen-Darmtraktes, der Leber und der Bauchspeicheldrüse. Dieser Fachbereich hat sich in den letzten 20 Jahren stark entwickelt. Neue Diagnosemöglichkeiten und Therapien stehen zur Verfügung. Zudem hat sich die Darmspiegelung als wirksame Vorsorgeuntersuchung für Dickdarmkrebs etabliert. Der Kanton Wallis plant im Moment ein Screening-Programm analog zum Brustkrebs-Screening.  

Neue Räumlichkeiten 

Seit Jahren bestehen für Magen- und Darmspiegelungen im Oberwallis zum Teil lange Wartezeiten. Im Jahr 2015 hat das Spitalzentrum Oberwallis deshalb beschlossen, mit einem Kapazitätsausbau auf diesen Engpass zu reagieren. Im Februar 2016 hat der Staatsrat die Investition von 1,5 Millionen für das Gastrozentrum in Visp bewilligt. Planung und Realisierung erfolgten in Rekordzeit ab Herbst 2016. In einem ersten Schritt mussten die räumlichen Voraussetzungen durch einen Umbau im Bereich der Klinik für Radiologie geschaffen werden. Die neue Einheit, die sowohl für ambulante als auch stationäre Patienten einen optimalen Betrieb gewährleistet, ist im Spital mit ihrer Nähe zu Notfallstation, Röntgenabteilung und Intensivstation als auch zum ambulanten Bereich und Haupteingang optimal platziert. Durch den integrierten Empfang und Warteraum sowie die grosszügigen Sprechzimmer können die Erwartungen der ambulanten Patienten erfüllt werden. Zur Verfügung stehen drei Endoskopieräume, in denen parallel gearbeitet werden kann. Die Untersuchung erfolgt unter einer Beruhigungsspritze schmerzlos und anschliessend erholen sich die Patienten im neuen Aufwachraum. Schlussendlich wurden die Desinfektionsräume für die Sterilisation und Aufbereitung der Geräte erweitert.

Neue Fachärzte 

Auch personell ist ein Ausbau erfolgt. Neben den beiden seit langem im Oberwallis ansässigen Fachärzten für Magen-Darmkrankheiten, Dr. Carlo Valli und Dr. Stefan Schwery, wird das Ärzteteam durch weitere Fachärzte verstärkt. 

Dr. Joachim Mertens ist Oberarzt an der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des Universitätsspitals Zürich. Joachim Mertens ist 1976 in Köln geboren und hat sein Medizinstudium an den Universitäten Freiburg im Brsg. und Heidelberg absolviert. Die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin führten ihn an das Universitätsklinikum Rechts der Isar in München und an das Universitätsspital Zürich, wo er auch seine Ausbildung zum Facharzt für Magendarmkrankheiten absolvierte. 2010 war er Oberarzt für Allgemeine Innere Medizin am Unispital Zürich und von 2010 bis 2013 erfolgte ein Nationalfonds-Forschungsaufenthalt an der renommierten Mayo Klinik in Rochester in den USA. 2013 kehrte er an die Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des Universitätsspitals Zürich zurück, wo er zurzeit als Oberarzt in der Gastroenterologie und Hepatologie tätig ist und neben der klinischen Tätigkeit eine sehr aktive Forschungstätigkeit im Rahmen eines Nationalfondsprojektes betreibt. Dr. Mertens ist verheiratet und Vater von 3 Kindern. Er arbeitet aktuell einen Tag pro Woche im Oberwallis und plant mittelfristig, sich hier niederzulassen. Sein Schwerpunkt sind neben den allgemeinen Magendarmkrankheiten die Lebererkrankungen, wo er auch einen Facharzt-Schwerpunkttitel trägt. 

Dr. Piero Valli ist Oberarzt an der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des Universitätsspitals Zürich und ist in Naters aufgewachsen. Nach der Matura am Kollegium Brig studierte er Medizin an den Universitäten Fribourg und Zürich, wo er 2005 das Staatsexamen absolvierte. Nach dem Medizinstudium absolvierte er ein Master of Science Studium an der Universität Zürich im Bereich der Transplantationsimmunologie und 2007 und 2008 ein Vollzeitstudium (MD-PhD-Programm) in medizinischer Biologie an der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich. Die Ausbildung in Innere Medizin erfolgte am Spital Lachen und am Universitätsspital Zürich. Anschliessend erfolgte die Facharztausbildung für Magen-Darmkrankheiten am Universitätsspital Zürich, wo er seit Januar 2015 als interventionell-endoskopischer Oberarzt tätig ist. Auch er ist Verfasser von zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen. Sein Schwerpunkt liegt im Bereich von komplexen endoskopischen Eingriffen im Bereich des Magen-Darmtraktes und der Gallenwege. Piero Valli ist verheiratet und Vater von 2 Kindern. Er ist aktuell zu 20% am Spitalzentrum Oberwallis tätig und plant ebenfalls, den Schwerpunkt seiner Tätigkeit ins Oberwallis zu verlegen. 

Bis Ende August wird das Team noch in Teilzeit durch Dr. Benjamin Heimgartner aus Visp verstärkt, der als Oberarzt für Magen-Darmkrankheiten am Inselspital Bern arbeitet.  Anschliessend wird er sich wieder vollständig auf die vertiefte Ausbildung in interventioneller Endoskopie am Inselspital in Bern konzentrieren. 

Die zusätzlichen Kapazitäten konnten die Wartezeiten für ambulante Endoskopien wesentlich verkürzen. Die zunehmende Spezialisierung erweitert das Angebot. Die enge Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken sichert den Wissenstransfer. 

Bei Rückfragen: 

Hugo Burgener, Direktor Spitalzentrum Oberwallis SZO, T 027 604 36 07, hugo.burgener(at)hopitalvs.ch  

Dr. med. Stefan Schwery, Chefarzt / Klinikleiter Klinik Innere Medizin im Spitalzentrum Oberwallis SZO, T 027 604 35 10, stefan.schwery(at)hopitalvs.ch