Es richtet ein integriertes Gesundheitsnetz ein, in jenem öffentliche und private Institutionen Hand in Hand miteinander arbeiten werden. Ziel ist es, die Kapazität des Gesundheitssystems zu erhöhen, um die gewohnten Notfallaktivitäten sowie die Behandlung von COVID-19-Patienten zu bewältigen.
Vorläufig ist die Situation in den Walliser Spitälern unter Kontrolle. Aber mit dem Fortschreiten der Epidemie wird eine starke Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens unerlässlich sein. Um dies zu erreichen, führt das DGSK die personellen und materiellen Ressourcen des öffentlichen und privaten Sektors zusammen. Die Herausforderung besteht darin, in der Lage zu sein, Patienten mit COVID-19 im Gesundheitssystem aufzunehmen und gleichzeitig weiterhin die Versorgung anderer Patienten zu gewährleisten und den physischen Kontakt zu vermeiden.
Das unten vorgestellte Gesundheitsnetz wird sich wahrscheinlich entsprechend der Verbreitung des Coronavirus entwickeln. Wir danken allen Beteiligten für ihre Mitarbeit und der Öffentlichkeit für ihr Verständnis.
Grundversorgung
Um die Verbreitung von COVID-19 in Arztpraxen und Spitälern zu verhindern, bitten die Dienststelle für Gesundheitswesen und die Walliser Ärztegesellschaft die Personen, die eine Coronavirusinfektion vermuten, zu einer Selbsteinschätzung auf der Webseite www.coronacheck.ch (in zehn Sprachen verfügbar). Wenn eine ärztliche Konsultation erforderlich ist, ruft der Patient einen Arzt (idealerweise seinen Hausarzt) an, welcher dem Patienten sagt, was er tun und wohin er sich für weitere Untersuchungen begeben soll (siehe separate Medienmitteilung).
Stationäre Pflege
Die personellen und materiellen Ressourcen aller Spitäler und Kliniken des Kantons werden vom Spital Wallis gebündelt und verwaltet. Zur Erinnerung werden alle nicht notfallmässigen Operationen nach dem Beschluss des Bundesrates verschoben. Das vorübergehend eingerichtete Spitalnetz ermöglicht es, 300 zusätzliche Betten freizugeben. Bei Bedarf kann diese Zahl auf mehr als 500 Betten erhöht werden.
Im Unterwallis wurden die privaten Kliniken requiriert, um den Akutbereich zu verstärken. Die Clinique de Valère mit ihren 50 Betten wird sich zur Unterstützung des Spitals von Sitten um hospitalisierte Patienten kümmern. Ihr medizinischer Dauerbetrieb, der am 1. April eröffnet werden sollte, soll nicht lebensbedrohliche Notfälle in Sitten unterstützen. Anästhesisten der CIC-Klinik Wallis werden die Teams im Spital Martinach verstärken. Die «Clinique romande de réadaptation» (CRR) stellt in ihrem neuen Gebäude 40 Betten zur Verfügung, die strikt von ihren üblichen Aktivitäten getrennt sind. Wenn sich die Situation weiterentwickelt, werden mehr Betten zur Verfügung gestellt. Die anderen Rehabilitationskliniken (Berner, Luzerner und Genfer) werden das Akutversorgungssystem unterstützen, entweder als Hilfsspital (Übernahme des Tagesgeschäfts der Akutspitäler) oder indem sie ihr Personal zur Verfügung stellen. Im Oberwallis verstärkt die Klinik Leukerbad die Kapazität der Spitäler Visp und Brig mit 72 Betten.
Zudem wurden mit Unterstützung der Schweizer Armee am Eingang zu den Spitälern in Sitten und Martinach medizinische Aussenposten eröffnet, um die Ausbreitung des Coronavirus innerhalb des Spitals zu verhindern. Sie sind verantwortlich für die Organisation der Patientenströme und die Durchführung der Tests, wenn die Kriterien erfüllt sind. Das Spital Visp hat ebenfalls mit Unterstützung des Zivilschutzes ein Zentrum für die Organisation der Patientenströme an seinem Eingang eingerichtet.
Pflege zu Hause
Das DGSK requiriert Personal und Ausrüstung für die häusliche Pflege. Dies gilt für sozialmedizinische Zentren (SMZ) mit öffentlichem Auftrag, private Organisationen der Pflege und Hilfe zu Hause und selbstständige Pflegefachpersonen mit einer kantonalen Ausübungsbewilligung. Diese Gesundheitseinrichtungen und Selbstständige stellen dem Kanton ihre Räumlichkeiten sowie ihr Gesundheits- und Verwaltungspersonal zur Verfügung. Die SMZ sind für die gesamte und integrierte Verwaltung all dieser Mittel und des Personals auf dem gesamten Kantonsgebiet verantwortlich.
Centre Valaisan de Pneumologie (CVP)
Ein Stockwerk des Centre Valaisan de Pneumologie wurde am Montag, den 23. März eröffnet, um die Spitäler sowie die Pflege zu Hause zu entlasten. Das CVP betreut Patienten, die positiv auf COVID-19 getestet wurden und die keine oder keine Spitalpflege mehr benötigen, deren Rückkehr oder Pflege zu Hause aber aus verschiedenen Gründen (Bedarf an externer Unterstützung, Schwäche, Mangel an Familie und Freunden) nicht möglich ist. Nach und nach werden bis zu 24 Betten zur Verfügung gestellt.
Psychologische Unterstützung
Psychologische Hilfe wird dem Gesundheitspersonal angeboten, falls dieses das Bedürfnis danach hat. Sie wird von der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation (KWRO) für das ambulante Pflegepersonal (Arztpraxen oder andere Gesundheitsberufe) und das Langzeitpflegepersonal (APH, SMZ, Organisationen für Pflege und Hilfe zu Hause) eingerichtet. Das Spital Wallis hat auch eine Sonderabteilung für sein Personal eingerichtet. Die Mitarbeiter können Kontaktinformationen von ihrer Direktion erhalten. In den kommenden Tagen wird der Bevölkerung auch psychologische Unterstützung angeboten werden. Weitere Informationen werden folgen.
Personalressourcen und Ausrüstung
Die Dienststelle für Gesundheitswesen führt eine Liste von Gesundheitspersonal, welches Unterstützung oder Ersatz bietet, wenn die Situation dies erfordert. Sie verwaltet auch einen Notvorrat an Ausrüstungsgegenständen (Masken, Schutzkleider, Desinfektionsmittel), um eine rasche Versorgung bestimmter Gesundheitseinrichtungen in einer momentanen Knappheit zu gewährleisten. Jede Einrichtung bleibt jedoch für ihre eigene Versorgung verantwortlich, solange die Produkte auf dem Markt erhältlich sind. Die Situation ist angespannt, aber dank der Solidarität des Walliser Wirtschaftssektors konnte bisher ein Mangel vermieden werden, insbesondere beim Desinfektionsmittel und den Schutzkleidern.
Zur Erinnerung: bleiben Sie zu Hause! Falls Sie nach draussen müssen, bleiben Sie auf Abstand! Nur wenn wir gemeinsam handeln, wird es uns gelingen, die Zahl der Schwerkranken und die Überlastung unseres Gesundheitssystems zu begrenzen.