Interdisziplinärer Trainingsraum

Interdisziplinärer Trainingsraum für minimal-invasive Operationen am Standort Visp

Das SZO verfügt neu über einen Trainingsraum für minimal- invasive Operationen im Bereich der Gynäkologie sowie der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Diese Infrastruktur erlaubt Ärzten in Ausbildung dieManöver und Bewegungen für das laparoskopische Operieren in Trainings zu erlernen: ein wichtiger Beitrag zur Patientensicherheit.

Der neue Trainingsraum des SZO in Visp steht nach einer symbolischen Einweihung der Gynäkologie sowie der Allgemein- und Viszeralchirurgie zur Verfügung. «Minimal-invasive Operationen, auch Schlüsselloch oder laparoskopische Operationen genannt, sind ein wichtiger Bestandteil der modernen Chirurgie sowohl in der Gynäkologie als auch in der Viszeralchirurgie», erklärt Dr. Silke Johann, Chefärztin und Klinkleiterin Frau-Kind SZO.

Vorteile der minimal-invasiven Technik

Bei minimal-invasiven Eingriffen gelingt es, durch kleinere Hautschnitte und weniger traumatische Operationstechniken postoperative Schmerzen zu vermindern und den Heilungsverlauf zu verkürzen. «Aufgrund der Vorteile für den Patienten ist die Ausbildung junger Ärzte in dieser Technik zwingend notwendig», präzisiert Dr. Thomas Simon, Chefarzt und Abteilungsleiter Viszeralchirurgie, Klinik Chirurgie SZO. «Im Gegensatz zur traditionellen offenen Operationstechnik können die Manöver und Bewegungen für das laparoskopische Operieren in simulierten Trainings erprobt und erlernt werden.»

Übung macht den Meister 

Mithilfe von computergestützten Arbeitsplätzen können Arbeitsschritte aus den Operationen an explizit hierfür hergestellten Trainingsboxen mit Kamera und Übungseinheiten trainiert werden, bevor der Eingriff am Patienten durchgeführt wird.

Für Nachwuchsärzte sei das minimal-invasive Operieren ungefähr so intuitiv wie für Laien das Fliegen eines Verkehrsflugzeuges, verbildlicht Dr. Michael Benoit, stellv. Oberarzt der Klinik Chirurgie SZO. «Der Operateur sieht zwar auf dem Bildschirm das Operationsgebiet, kann dafür aber nicht auf seine Hände blicken, während die Instrumente im Körper des Patienten bewegt werden. Während das Monitorbild zweidimensional ist, müssen komplexe dreidimensionale Bewegungen durchgeführt werden, um z.B. ein Gefäss zu verschliessen, ein Stück Darm oder die Gebärmutter zu entfernen.»

Verbesserte Behandlungsqualität und Patientensicherheit

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass durch realitätsnahe Simulationen und Übungssituationen die Qualität der Behandlung und auch die Patientensicherheit deutlich verbessert werden können. Zudem werden solche Trainingseinrichtungen vermehrt vom Dachverband der Schweizer Ärzteschaft (FMH) gefordert. Aus diesen Gründen und auf Initiative von Dr. Simon und Dr. Johann haben die beiden Kliniken und Ihre Abteilungen Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Gynäkologie einen Übungsraum eingerichtet und einen Trainingsplan erstellt, der die optimierte Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte unterstützt.Mit Dr. Michael Benoit, stellv. Oberarzt Klinik Chirurgie und Frau Dr. Sarah In-Albon, leitende Ärztin Abteilung Gynäkologie haben sich weitere Fachkompetenzen für das Projekt engagiert.

Dieser modern ausgerüstete Raum und das praxisnahe Trainingscurriculum sollender Oberwalliser Bevölkerung auch eine höhere Qualität der medizinischen Betreuung garantieren.