«Als wir im Jahr 2009 den PET-CT-Scanner installierten, fragte man mich, wie viele Untersuchungen meiner Meinung nach mit diesem Gerät pro Jahr durchgeführt würden», erinnert sich Dr. Mohamed Ehab Kamel, Leiter der Abteilung Nuklearmedizin des Spital Wallis. «Ich gab die Zahl von 400 an und man erwiderte mir, dass ich sehr optimistisch sei. Im letzten Jahr haben wir 1400 Untersuchungen durchgeführt… ».
Innerhalb von zehn Jahren hat die Abteilung von Dr. Kamel nicht nur das Vertrauen der Kolleginnen und Kollegen des Spital Wallis, sondern auch der praktizierenden Ärzte gewonnen. «Wir führen vor allem onkologische Bilanzen durch, befassen uns aber auch mit kardialen und zerebralen bildgebenden Verfahren und einigen Indikationen für entzündliche Erkrankungen. Und die Patienten werden uns beinahe aus dem ganzen Kanton, vom Oberwallis bis nach Monthey, überwiesen. Die Inzidenz der Erkrankungen hat in diesen zehn Jahren nicht stark zugenommen, aber durch die Arbeit unseres gesamten Teams haben wir das Vertrauen der praktizierenden Ärzte und Kliniker gewonnen und sie überweisen uns ihre Fälle.» Dr. Kamel wird von seinem Stellvertreter, Dr. Vincent Soubeyran, sowie von Herrn Steven Carrupt, MTRA, unterstützt. Das Team wird in nächster Zeit verstärkt.
Ein bisher gemeinsam genutzter Scanner
Das einzige «Hindernis» für die Entwicklung der Untersuchungen der Nuklearmedizin war die Verfügbarkeit des PET-CT-Scanners, der bisher gemeinsam mit der Abteilung Radio-Onkologie genutzt wurde, die 60 % der verfügbaren Zeit beanspruchte. «Für die Vorbereitung unserer Behandlungen benötigen wir systematisch einen Scanner», erläutert Frau Dr. Kaouthar Khanfir, Leiterin der Abteilung Radio-Onkologie. «Deshalb benutzten wir bisher einen Teil des Geräts, nämlich den PET-Scanner .»
Die Anschaffung des Scanners «SOMATOM go.Sim» von Siemens, der seit Monat Mai 2020 für die Abteilung Radio-Onkologie in Betrieb ist, ermöglicht der Nuklearmedizin die exklusive Nutzung des PET-CT zu 100 %. Und so können täglich 10-11 Untersuchungen geplant werden, während in den vergangenen Jahren nur durchschnittlich 6 Untersuchungen möglich waren. «Theoretisch könnten wir noch mehr Untersuchungen durchführen», erklärt Dr. Kamel. «Aber ich bin der Ansicht, dass wir aufgrund der heute zur Verfügung stehenden Mittel die Grenze für qualitativ hochstehende Untersuchungen erreicht haben. Und die Qualität unserer Leistungen ist für das Wohl unserer Patienten bedeutend wichtiger als die Quantität.»
Die Erfahrung und die Kompetenzen der Abteilung mit einem doppelten Facharzttitel FMH für Nuklearmedizin und für Radiologie erlauben eine rasche Durchführung aller notwendigen Biopsien vor und nach dem PET-CT.
PET-CT: zwei Technologien in einem einzigen Gerät
Der PET-CT ist mit zwei verschiedenen Technologien ausgestattet. Es handelt sich einerseits um den Scanner (CT) für anatomische Bilder und andererseits um den PET (positron emission tomography). Dieser ermöglicht durch die venöse Injektion einer Substanz aus radioaktiv markiertem Zucker die Evaluierung der Aktivität einer Erkrankung wie des Krebses. Dieser Zucker sammelt sich in denjenigen Körperteilen an, welche grosse Mengen an Energie verbrauchen, wie dies bei Tumoren der Fall ist. Mit dem PET-CT kann eine präzise und umfassende Diagnose erstellt werden, da er ermöglicht, einen Tumor zu «sehen» und gleichzeitig seine Aktivität und seine exakte Grösse zu messen.