In den letzten Wochen hat das Spitalzentrum Oberwallis jede Woche die Zunahme von etwa einem neuen Patienten pro Woche auf der Intensivpflegestation festgestellt. Erfahrungsgemäss verbleiben die Covid-Patienten mehrere Wochen auf der Intensivstation. Dementsprechend ist es momentan nicht möglich, durch Abgänge von Patientinnen und Patienten neue IPS-Betten frei zu machen. Wir gehen davon aus, dass auch in der kommenden Zeit zusätzliche Patientinnen und Patienten einen IPS-Platz benötigen werden, was zu einem Überlauf der IPS am Spitalzentrum Oberwallis führen wird.
Aufgrund der aktuell kritischen Situation auf der Intensivstation sowie der epidemischen Entwicklung im Oberwallis und in der übrigen Schweiz wird die Lage auf der Intensivpflegestation durch den Krisenstab des SZO derzeit als «angespannt» eingeschätzt. Dies bedeutet, dass das SZO nun an einem Punkt angelangt ist, an dem rasche Massnahmen nötig geworden sind.
Dementsprechend hat sich der Krisenstab vom Spitalzentrum Oberwallis (SZO) entschieden,
- ab Dienstag, 7. Dezember 2 zusätzliche Intensivbetten in Betrieb zu nehmen, um die Bettenkapazität der IPS von 6 auf 8 Betten zu erhöhen;
- um eine zusätzliche Belastung der Intensivpflegestation zu verhindern, müssen nicht dringliche planbare Eingriffe auf einen medizinisch vertretbaren späteren Zeitpunkt verschoben werden.
- ab Montag, 13. Dezember werden am Spitalzentrum Oberwallis zudem 3 von 6 Operationssälen an den Standorten Brig und Visp vorübergehend geschlossen. Diese Massnahme ist unumgänglich, um genügend qualifiziertes Gesundheitsfachpersonal für den Betrieb der zusätzlichen Intensivpflege bereitstellen zu können.
Die Versorgung der Oberwalliser Bevölkerung ist über die Notfallstation weiterhin uneingeschränkt gewährleistet. Ebenso stehen auf den Akutpflegestationen weiterhin genügend freie Betten sowie Gesundheitsfachpersonal zur optimalen stationären Versorgung bereit. Dies bedeutet, dass weder die Notfallstation noch die stationären Betten an beiden Standorten durch die belegte IPS im Funktionieren eingeschränkt oder gar gefährdet sind.
Die Spitaldirektion mit ihren Fachvertretern im ärztlichen und pflegerischen Bereich bitten die Bevölkerung um Verständnis für die angespannte Situation im Bereich der IPS. Bei akutem Platzmangel auf der IPS wird das Spitalzentrum Oberwallis rasch die Zusammenarbeit mit anderen Spitälern (innerhalb vom Spital Wallis sowie mit ausserkantonalen Institutionen) suchen. Falls sich in einem weiteren Schritt die Situation nochmals verschlimmern wird und keine freien IPS-Plätze mehr gefunden werden, wird die IPS am Spitalzentrum Oberwallis nochmals um 2 Plätze von 8 auf 10 Betten aufgestockt. Dies bedeutet zeitgleich die weitere Schliessung von 1 Operationssaal am SZO, womit nur noch 1 OP-Saal für Eingriffe rund um die Uhr offen bleiben werden. Mit diesem zusätzlichen Krisenschritt soll eine medizinische Triage bei Patientinnen und Patienten bezüglich der Dringlichkeit einer IPS-Behandlung möglichst verhindert werden. Selbstverständlich würde die Bevölkerung bei solch einem Schritt nochmals vorgängig transparent über die Medien informiert werden.
Wie in allen anderen Schweizer Spitälern haben wir in den letzten Wochen festgestellt, dass die meisten IPS-Patienten nicht geimpft sind. Zum Schutz der eigenen Gesundheit sowie zur aktiven Unterstützung unseres IPS-Personals empfehlen wir allen Oberwalliserinnen und Oberwallisern sich impfen zu lassen.