100ste ERAS®-Patient am Spitalzentrum Oberwallis: das Behandlungsprogramm sorgt für eine steigende Patientenzufriedenheit

Das Spitalzentrum Oberwallis (SZO) setzt seit April 2022 auf die ERAS®-Behandlungsansätze im Bereich der Viszeralchirurgie. Die Patientinnen und Patienten werden dabei aktiv in den Versorgungsprozess miteinbezogen, was u.a. die Genesung nach einer Operation verbessert. 100 Personen konnten bisher vom ERAS®-Behandlungsprogramm profitieren: seitens der Fachpersonen des SZO und der Patientinnen und Patienten gibt es sehr positive Rückmeldungen.

Steigende Patientenzufriedenheit am SZO

«Nicht nur die Aufenthaltsdauer der hospitalisierten Patientinnen und Patienten konnte durch ERAS® reduziert werden, sondern auch die Komplikationsrate nach viszeral chirurgischen Eingriffen», freut sich Dr. Thomas Simon, Klinikleiter Chirurgie/Urologie, Chefarzt der Viszeralchirurgie und Initiant des ERAS®-Programms im Bereich der kolorektalen Operationen am SZO. «Der Grösste Erfolg, sind jedoch die positiven Rückmeldungen unserer Patientinnen und Patienten sowie der Angehörigen und die dadurch steigende Patientenzufriedenheit.»

Im April 2022 wurden erste Patientinnen und Patienten in das ERAS®-Programm eingeschlossen. Mittlerweile wurde bereits der 100. Patient mit einer Darmerkrankung mittels des ERAS®-Verfahrens behandelt.

Gemäss Aussage des 100. ERAS® Patient: «Es ist schon ein strenges Programm, aber man wird von allen Mitarbeitenden der Disziplinen begleitet und motiviert».

ERAS®für eine «verbesserte Genesung nach einer Operation»

Das ERAS®-Behandlungsprogramm basiert auf internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen für eine optimale Patientenversorgung. ERAS® steht für «Enhanced Recovery After Surgery», auf Deutsch «verbesserte Genesung nach einer Operation», eine Kombination aus verschiedenen Therapieansätzen für die Betreuung von Patientinnen und Patienten vor, während und nach dem Spitalaufenthalt. Ziel des ERAS®-Programmes ist es, Stress vor der Operation zu reduzieren, körperliche Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern, sowie die Erholung nach dem Eingriff zu beschleunigen. Die wichtigste Rolle im ERAS®®-Programm nimmt die Patientin respektive der Patient ein. Sie oder er trägt aktiv zur rascheren Erholung bei.

Kompetente interprofessionelle empathische Versorgung am SZO

Das ERAS®-Team besteht aus Mitarbeitenden des Bereichs Pflege und MTT, Ärztinnen und Ärzten der Anästhesie sowie der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Im erweiterten interdisziplinären und interprofessionellen Team sind auch Mitarbeitende der Ernährungsberatung und der Physiotherapie vertreten. Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit mit Sucht Wallis und dem Team der Stomaversorgung.

In der chirurgischen Sprechstunde werden die Patientinnen und Patienten mit Indikationen zu kolorektalen Operationen identifiziert und in das ERAS®-Programm eingeschlossen. Diese werden dann 2 bis 4 Wochen präoperativ in der ERAS®-Sprechstunde durch die ERAS-Nurse über das Behandlungskonzept informiert. U.a. erfolgen Assessments und Instruktionen in Bezug auf Ernährung, Suchtverhalten, Atemgymnastik, Bewegung sowie Schmerzmanagement. Auch nach dem Spitalaufenthalt werden die Patientinnen und Patienten weiter betreut. Es erfolgen telefonische Visiten bezüglich Wohlbefinden, möglichen Komplikationen, einer etwaigen Rehospitalisation, Wundheilungsstörungen und dem Ernährungszustand.

Zur Erinnerung: Die Projektarbeit des interprofessionellen Teams des SZO unter Leitung von Dr. Thomas Simon und die Einführung des ERAS®-Programms im Jahr 2022, wurde mit einer Akkreditierung der Abteilung für Viszeralchirurgie SZO durch die akademische Gesellschaft ERAS® Society zertifiziert.

Kernziele des ERAS®-Programms auf einen Blick: 

  • Erhöhung der Sicherheit 
  • Verkürzung des Spitalaufenthaltes 
  • Steigerung der Patientenzufriedenheit 
  • Steigerung der Lebensqualität
  • Senkung der Komplikationsrate