Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2024

Das Geschäftsjahr 2024 des Spitals Wallis schliesst mit einem Defizit von 7,88 Millionen Franken ab, bei einem Umsatz von 882 Millionen Franken. Obwohl sich die Institution in einem angespannten wirtschaftlichen und tariflichen Umfeld bewegt, konnte das Defizit dank der konsequenten finanziellen Unterstützung des Kanton Wallis und der Sparmassnahmen in Grenzen gehalten werden. Gleichzeitig wurden Verbesserungen der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals umgesetzt und die Arbeitsorganisation angepasst, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden.

Die EBITDAR-Marge (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Mieten oder Restrukturierungskosten) konnte gegenüber dem Vorjahr erfreulicherweise gesteigert werden. Lag diese im Jahr 2023 bei 2.5%, so konnte sie auf 3.4% bzw. auf CHF 30 Millionen erhöht werden. Diese Steigerung ist konnte dank Optimierungen erreicht werden, welche unter der Leitung des vom Verwaltungsrat einberufenen Stabes zur Umsetzung von Massnahmen im Hinblick auf eine ausgeglichene Rechnung (französische Abkürzung CESREF) definiert und ergriffen wurden.

Die Kostenzunahme gegenüber dem Vorjahr liegt bei 3.2%, was unter den Wachstumsraten der Vorjahre liegt. Für die Zunahme verantwortlich sind hauptsächlich die Personalkosten. Diese stiegen infolge des vollumfänglich gewährten Teuerungsausgleichs, der weiteren Umsetzung der Pflegeinitiative mit einer höheren Mitarbeiterzahl um 4.3% an. Es handelt sich dabei mehrheitlich um Mitarbeitende mit direktem Patientenkontakt. Mit 0.9% lag die Zunahme der Sachkosten auf einem markant tieferen Niveau.

Dank der finanziellen Unterstützung des Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK), konnte die Schaffung von rund 30 zusätzlichen, ab 2025 vollständig vom Kanton Wallis finanzierten Pflegestellen angekündigt werden. Das DGSK stellt auf die Jahre 2023 bis 2025 verteilt 42 Millionen Franken zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals im Spital Wallis, in den Alters- und Pflegeheimen und in den SMZ bereit. Gleichzeitig wurden weitere Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Pflegeteams eingeführt.

Diese willkommene Unterstützung darf jedoch nicht über den schwierigen wirtschaftlichen und tariflichen Kontext mit einem stetig wachsenden finanziellen Druck hinwegtäuschen. Der starke Kostenanstieg wird nach wie vor, insbesondere im ambulanten Bereich, nur unzureichend durch die Tarife ausgeglichen. Obwohl in den Verhandlungen mit den Krankenversicherern Fortschritte erzielt werden konnten, reichen diese immer noch nicht aus, um die Finanzierungslücken zu schliessen.

Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit verfolgt das Spital Wallis weiterhin die Optimierung seiner Ressourcen, plant eine effiziente Nutzung seiner neuen Infrastrukturen in Sitten und Brig und passt seine Prozesse an, um die aktuellen und künftigen Herausforderungen, insbesondere die steigenden Kosten seiner strategischen Projekte, zu bewältigen.

Trotz der finanziellen Zwänge wird das Spital Wallis alles daran setzen, den Bedürfnissen und Erwartungen der Patientinnen und Patienten des Kantons gerecht zu werden. Vor diesem Hintergrund wird es sein klinisches Informationssystem vollständig erneuern. Zu diesem Zweck haben Spital Wallis und das Universitätsspital Genf (HUG) beschlossen, mittels einer gemeinsamen IT-Plattform ein integriertes Patientendossier plus (IPD+) zu entwickeln. Dieses strategische Instrument zentralisiert die medizinisch-pflegerischen Informationen, ermöglicht eine effizientere interne Arbeitsweise und fördert eine optimalere Zusammenarbeit mit allen Akteuren des Gesundheitsnetzwerks.

Die Einrichtung eines neuen Kompetenzzentrums für Psychiatrie und Psychotherapie (CCPP) in Sitten hat das Spital Wallis zu einer Verbesserung der ambulanten Versorgung in diesem Bereich beigetragen. Dies und die Einrichtung mobiler Einsatzteams, Teil der gemeinsamen Anstrengungen des Kantons und des Spital Wallis, tragen wesentlich dazu bei, die ambulanten psychiatrischen Strukturen zu konsolidieren und erlaubt es dem Spital Wallis, den Walliser Patientinnen und Patienten auch auf diesem Gebiet eine wertvolle Unterstützung anzubieten.