Die Vereinbarung zwischen dem HVS und dem VSAO Wallis kam nach drei Jahren intensiver und oft komplexer Diskussionen in einem angespannten finanziellen Umfeld zustande. Sie berücksichtigt sowohl die finanziellen Einschränkungen des Budgets als auch die beruflichen Erwartungen. Gleichzeitig bietet sie mit der Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit von 50 auf 46 Stunden eine bedeutende Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Vier dieser Arbeitsstunden sind zudem der strukturierten postgradualen Weiterbildung der Assistenzärztinnen und -ärzte gewidmet (Modell 42+4).
Diese Reform ermöglicht angesichts des zunehmenden Personalmangels die Aufrechterhaltung der Attraktivität des Arztberufs im Spital. Sie garantiert den jungen Ärztinnen und Ärzten einen besseren Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben und reduziert die Risiken eines Fehlers, eines Burnouts oder eines Ausstiegs. Zusätzlich zur Einhaltung der Gesetzgebung über die Arbeitszeit wird ebenfalls die Qualität der postgradualen Weiterbildung verbessert. Das Modell 42+4, welches vom VSAO (Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte) unterstützt wird, ermöglicht eine bessere Planung der Bildung, reduziert die Perioden mit hohem Überlastungsrisiko und fördert die Anbindung des ärztlichen Nachwuchses.
Schrittweise Umsetzung
Das neue Stundenmodell wird ab 2025 eingeführt und gilt spätestens ab dem 1. Januar 2029 für alle Abteilungen. Eine jährliche Budgetplanung ermöglicht die Anpassung der VZÄ (Vollzeitäquivalente) gemäss den Prioritäten und der Entwicklung der Tätigkeit. Die Einführung des Modells 42+4 erfordert eine schrittweise Erhöhung der VZÄ bis 2029. Die globalen Kosten werden auf 4,1 bis 5,4 Millionen Franken geschätzt.
Um diese Vereinbarung zu ermöglichen, akzeptierte der VSAO Wallis mehrere bedeutende Konzessionen auf finanzieller und vertraglicher Ebene. Unter anderem verzichtet der Verband auf die Anpassung der Löhne an den LIK zugunsten der Finanzierung der neuen VZÄ für die Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte, die zur Kompensation der Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit benötigt werden.
Das HVS freut sich über diese Vereinbarung. Sie ist das Ergebnis langer und anforderungsreicher Verhandlungen, die jedoch für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Attraktivität der Arztkarriere im Spital unabdingbar waren. Im Kontext eines harten Wettbewerbs zwischen den Institutionen und des zunehmenden Personalmangels ermöglicht diese Reform dem Spital Wallis, weiterhin für alle Patientinnen und Patienten des Kantons eine hohe Versorgungsqualität und -sicherheit aufrechtzuerhalten.
Für zusätzliche Informationen wenden Sie sich bitte an:
- Pascal Strupler, Verwaltungsratspräsident des Spital Wallis,
Tel. 027 603 66 38, pascal.strupler(at)hopitalvs.ch - Prof. Eric Bonvin, Generaldirektor des Spital Wallis, Tel. 079 664 79 41, eric.bonvin(at)hopitalvs.ch