Laura Ortiz, Zuständige Pflegefachfrau für das elektronische Patientendossier

Die ausgebildete Pflegefachfrau Laura Ortiz verbringt heute einen erheblichen Teil ihres Arbeitstags vor einem Computer-Bildschirm. Als zuständige Pflegefachfrau für das «elektronische Patientendossier» (EPD) in Siders setzt sie sich zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen im ganzen Spital Wallis für die laufende Verbesserung des Dossiers ein. «Das Projekt lief 2002 in Sitten an und 2003 waren wir in Siders der zweite Standort, der das elektronische Dossier “Phoenix” einführte. Damals hiess es, das werde etwa sechs Monate dauern», erinnert sie sich. «Ich sollte die Teams vorbereiten und sie in der Benutzung des elektronischen Dossiers schulen, das war alles...»

Neun Jahre später haben Laura und ihre Kolleginnen und Kollegen noch immer die gleiche Funktion, doch nach und nach kam eine Vielzahl von weiteren Aufgaben hinzu. So kennen sich die Spezialistinnen und Spezialisten für das elektronische Patientendossier in mehreren anderen Computerprogrammen hervorragend aus. Dazu gehört die Software «LEP», mit der das Pflegepersonal seine Tätigkeiten mit dem Computer erfassen und detailliert aufgliedern kann. Ein bedeutender Teil der Tätigkeit von Laura Ortiz ist auch die Unterstützung der Pflegenden und ihre Schulung in der Benutzung dieser Informatiksysteme. «Einen bedeutenden Teil unserer Arbeitszeit verbringen wir damit, Fragen zu beantworten und Probleme der Benutzer zu lösen», erklärt sie. «Wir sind die Ansprechpersonen, die das Pflegepersonal am besten verstehen, denn wir sprechen seine Sprache und erkennen sofort, ob eine Situation dringend ist oder nicht.»

Manchmal müssen Laura Ortiz und ihre Kolleginnen ihr ganzes pädagogisches Geschick aufbieten und sich mit Geduld wappnen, um andere von den Vorteilen des elektronischen Dossiers «Phoenix» zu überzeugen. Dann kommt ihr zugute, dass sie ebenfalls Pflegefachfrau ist: «Ich komme noch immer aus der Pflege, ich bin Pflegefachfrau, nicht Informatikerin», ruft sie in Erinnerung. «Einige Pflegefachfrauen, sogar die jüngsten, die sich noch in der Ausbildung befinden, haben eine negative Einstellung gegenüber dem Computer. Doch uns vertrauen die Benutzer und dieses Vertrauensverhältnis ist sehr wichtig. Ausserdem ist es für die Benutzer wichtig, dass wir uns in bestimmten Situationen direkt an ihrem Arbeitsplatz begeben. Nach Möglichkeit suchen wir sie dann vor Ort auf.»

Die Informatisierung des Patientendossiers «Phoenix» und die Erfassung der Pflegetätigkeiten im «LEP» bieten zahlreiche Vorteile. Unter anderem können so die erforderlichen Informationen für die Betreuung der einzelnen Patientinnen und Patienten sicherer und rascher bereitgestellt werden. Zum Beispiel enthält das Dossier «Phoenix» Radiologiebefunde, Laboranalysen und weitere bereits durchgeführte Untersuchungen. Mit dem elektronischen Patientendossier wird nicht nur viel Papier eingespart, «obwohl wir auch neue Dokumente geschaffen haben», sondern es verbessert auch die Sicherheit und Nachverfolgbarkeit der Informationen, was letztlich den Patientinnen und Patienten zugute kommt.

Manchmal dauert es zwar lange, bis sich Gewohnheiten ändern. Doch dank der Arbeit der zuständigen Pflegefachpersonen hat sich das elektronische Patientendossier gut entwickelt und im Alltag des Pflegepersonals etabliert. «Wir pflegen nicht mehr direkt am Patientenbett. Doch wir kennen die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen und schaffen die Voraussetzungen für eine bessere Pflege», hält die Verantwortliche für das EPD, Hélène Hertzog, fest. Und wenn der Patient seine Pflegefachfrau manchmal hinter einem Bildschirm verschwinden sieht, ist das nur zu seinem Besten...