Patrick Berclaz, der seit fünfeinhalb Jahren im technischen Dienst des Spitals Sitten arbeitet, lächelt, wenn er an seine ersten Arbeitswochen zurückdenkt: «In den ersten zwei Monaten war ich drauf und dran, alles hinzuschmeissen», erinnert er sich. «Die Spitalatmosphäre war nicht unbedingt mein Ding. Ich ertrug den Spitalgeruch fast nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich in meiner Kindheit mehrmals längere Zeit im Spital verbringen musste. Doch ich hatte nicht erwartet, dass es mir so schwerfallen würde, mich daran zu gewöhnen.»
Heute liegen diese Anlaufschwierigkeiten weit zurück und er empfindet das Spital als recht angenehmen Arbeitsort. «Wir arbeiten drinnen, was auf Baustellen nicht immer der Fall ist», erklärt er. Auch die Arbeitszeiten lassen sich besser planen und sind angenehmer als bei seiner früheren Tätigkeit in Crans-Montana, obwohl es der Pikettdienst manchmal mit sich bringt, dass er mitten in der Nacht aufstehen muss. «Am wichtigsten ist jedoch das gute Arbeitsklima, das unter den acht Kollegen vom technischen Dienst des Spitals Sitten und dem übrigen Spitalpersonal herrscht.»
Patrick Berclaz, der über zwei eidgenössische Fähigkeitszeugnisse als Heizungsmonteur und als Sanitärinstallateur verfügt, weist darauf hin, wie abwechslungsreich seine Arbeitstage sind. Vor allem schätzt er es, dass er wieder eine Tätigkeit im Wartungsbereich gefunden hat. Und im Spital gibt es immer etwas zu tun. «Von einem Fenster, das repariert werden muss, über einen Lichtschalter oder eine Neonröhre, die ausgewechselt werden müssen, bis hin zu einem defekten Schloss haben wir mit allem Möglichen zu tun. Wir müssen vielseitig sein, vor allen an den Tagen, an denen wir Pannendienst leisten.»
In seinen Spezialgebieten Heizung und Sanitärinstallationen «gibt es unheimlich viel zu tun ». Denn die Rohre für Heizung, Wasser und Abwasser, aber auch für die medizinischen Gase im Spital sind kilometerlang. «Wir müssen vor allem nach Umbauten die Enden der nicht mehr benutzten Leitungen erfassen und aufheben.» Mit Plänen, die über dreissig Jahre alt sind und bei Anpassungen des Gebäudes jeweils nicht nachgeführt wurden, ist das nicht immer einfach. «Man verbringt Tage und Wochen mit Suchen, entfernt Decken und versucht, dem Verlauf bestimmter Rohre zu folgen... Auch wenn man das Gebäude langsam kennt, sind bei jedem Umbau eines Raums Recherchen notwendig.»
Danach vermerkt Patrick Berclaz die vorgenommenen Anpassungen im ursprünglichen Plan: Rot wird der Verlauf von aufgehobenen Wasser- oder Abwasserleitungen eingezeichnet, grün werden die renovierten Abschnitte eingetragen und gelb jene Abschnitte, an denen nichts geändert wurde. Notwendige Reparaturen werden von den Spezialisten oft in der Nacht durchgeführt, um den Spitalbetrieb möglichst wenig zu stören. «Ausserdem ist die Zahl der Benutzer nachts kleiner, was die Arbeit an bestimmten Leitungen erleichtert.»
Im Bereich der Heizung wurden 2011 die Heizkessel ausgetauscht. Zudem mussten mehrere Kilometer Rohre saniert und verschiedene nicht mehr benutzte Maschinen in den Heiz- und Sanitärzentralen entsorgt werden. «Dies bot Gelegenheit, die gesamte Anlage zu vereinfachen und sich ein besseres Bild von ihrer Funktionsweise zu machen», erinnert sich Patrick Berclaz. Nun ist alles klar – oder zumindest fast alles.