Abteilung Nephrologie des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) erhält FMH-Anerkennung als Weiterbildungsstätte

Visp, 13. August 2015 – Seit Februar 2015 ist die Abteilung Nephrologie am Spitalzentrum Oberwallis (SZO) von der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH als Weiterbildungsstätte der Kategorie C anerkannt. Diese Zertifizierung ist ein Zeichen für das hochstehende Leistungsangebot im Oberwallis.

Nephrologie ist die Lehre der Nierenkrankheiten. Schwerpunkt dabei ist die Betreuung von Patienten mit verminderter Funktion der Nieren,  die noch nicht oder schon auf ein Nierenersatzverfahren (Dialyse) angewiesen sind. Die Abteilung Nephrologie am SZO ist dem Departement für Innere Medizin angeschlossen. Sie verfügt über eine Dialysestation und bietet akute und chronische Hämodialysen an den Spitalstandorten Visp und Brig an. Patienten mit einem terminalen Nierenversagen haben zudem die Möglichkeit der Bauchfelldialyse, die nach einer Schulung durch Fachpersonen der Abteilung Nephrologie zu Hause selbständig durchgeführt werden kann. Notfallmässige Akutdialysen finden auf der Intensivstation in Visp statt. 

Die FMH-Anerkennung: ein Qualitätsbeweis 

Seit Februar 2015 ist die Abteilung Nephrologie am SZO von der FMH als Weiterbildungsstätte der Kategorie C anerkannt. Somit können 6 Monate der 3-jährigen fachspezifischen Weiterbildung zum Facharzt für Nephrologie neu auf der nephrologischen Abteilung am Spital Visp absolviert werden. „Die Anerkennung ist ein grosses Plus für unsere Abteilung, für die Attraktivität des SZO als Arbeitgeber und hilft bei der Rekrutierung von Assistenzärzten“, erklärt Dr. Marcel Schmid, Chefarzt und Leiter der Abteilung Nephrologie am SZO. „Wir sind stolz, dass wir alle von der FMH gestellten Kriterien erfüllen konnten, u.a. eine gewisse Anzahl von Hämodialysepatienten und Kaderärzten sowie ein strukturiertes Weiterbildungsprogramm für den Assistenzarzt. Die Anerkennung als Weiterbildungsstätte ist ein Beweis, dass wir uns für eine hohe Qualität einsetzen.“

„Der Assistenzarzt kümmert sich um die Patienten der nephrologisch geführten Bettenstation und ist in den Dialyseablauf, die Konsiliartätigkeiten und den Notfallbetrieb eingebunden“, so Dr. Doreen Brodmann, Leitende Ärztin der Abteilung Nephrologie am SZO. „Er ist voll und ganz im Team von ärztlichen und pflegerischen Fachpersonen integriert und nimmt an den interdisziplinären Rapporten teil. Während seiner Weiterbildung wird er von Fachärzten für Nephrologie des SZO begleitet und angeleitet“. Die Assistenzärzte müssen sich schriftlich bewerben. Sie kommen von anderen Kliniken oder aus dem Pool der Assistenzärzte der Inneren Medizin des SZO.  

Innert 5 Jahren 70% mehr Dialysepatienten am SZO 

„Mit knapp 3‘800 Hämodialysesitzungen im letzten Jahr gegenüber 2‘227 im Jahr 2009 verzeichnen wir eine Steigerung von 70% innert 5 Jahren“, präzisiert Dr. Marcel Schmid. 

„Dieser Trend ist gesamteuropäisch feststellbar. Grund dafür ist u.a. die Hochaltrigkeit der Bevölkerung. Bluthochdruck und Diabetes können ebenfalls zu Niereninsuffizienz führen. Es fehlt auch an Nierenspendern, was mit längeren Wartezeiten für Transplantationen verbunden ist. Leider werden auch einige transplantierte Personen nach 10 bis 20 Jahren wieder dialysepflichtig.“ 

Enge Zusammenarbeit mit den Universitätsspitälern 

Die Abteilung für Nephrologie des SZO arbeitet eng mit den Universitätsspitälern Bern und Basel zusammen. In den letzten 20 Jahren wurden über 50 Patienten für eine Nierentransplantation in die Universitätsspitäler überführt. Sie werden nach der Akutphase über mehrere Jahre im SZO ambulant weiterbetreut. Die Oberwalliser Hausärztinnen und Hausärzte können ebenfalls Patienten mit Nierenleiden an die Sprechstunde der Abteilung Nephrologie am SZO zur Abklärung verweisen. Diese werden dann vor Ort behandelt oder – wenn nötig – auf ein geeignetes Nierenersatzverfahren in der Abteilung Nephrologie am SZO oder eine Nierentransplantation in einem Universitätsspital vorbreitet.