Nationales Qualitätslabel für die Palliativabteilung des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis

Sitten, 24. Oktober 2016 – Die Abteilung für Palliativmedizin des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis (CHVR) hat kürzlich das Label «Qualität in Palliative Care» des gleichnamigen nationalen Vereins erhalten – rechtzeitig zum 10-jährigen Jubiläum der Palliativstation und parallel zur Inbetriebnahme der neuen Räumlichkeiten in Martinach.

Das Label des Schweizerischen Vereins für Qualität in Palliative Care gilt für fünf Jahre, d.h. bis August 2021, sowohl für die Palliativstation als auch für den mobilen Palliativdienst des CHVR.

Neue Räumlichkeiten zum Jubiläum

Die Palliativstation wurde 2006 eröffnet und konnte zum diesjährigen runden Jubiläum im Spital Martinach neue Räumlichkeiten beziehen. Hier werden erwachsene Personen jeden Alters aufgenommen, die an unheilbaren, chronisch fortschreitenden Krankheiten leiden und aufgrund ihrer Symptome erhöht pflegebedürftig sind. 

Neben der Palliativstation gibt es auch einen mobilen Palliativdienst, der an verschiedenen Orten aktiv ist, zum Beispiel direkt bei den Patienten zuhause (Privatwohnung oder Heim) oder auf den Akutabteilungen des Spital Wallis in Sitten, Martinach, Siders, Monthey und Montana. Das mobile Einsatzteam führt auch ambulante Konsultationen im Spital Martinach und auf den Abteilungen der ambulanten Onkologie in Martinach, Sitten und Monthey durch. Es bietet seine Dienste auf Anfrage der behandelnden Gesundheitsfachpersonen (Ärzte und/oder Pflegende) chronisch kranken Patienten – egal in welchem Stadium – und deren Angehörigen an.

Zur Erinnerung: Die Abteilung Palliative Care des Spitalzentrums Oberwallis hat das Qualitätslabel bereits 2014 erhalten. Dies zeugt von der hohen Qualität der Palliativpflege im ganzen Kanton.  

Bestmögliche Lebensqualität bieten

Man hält sich an die Definition der «Nationalen Leitlinien Palliative Care»: «Die Palliative Care umfasst die Betreuung und die Behandlung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen und/oder chronisch fortschreitenden Krankheiten. Sie wird vorausschauend miteinbezogen, ihr Schwerpunkt liegt aber in der Zeit, in der die Kuration der Krankheit als nicht mehr möglich erachtet wird und kein primäres Ziel mehr darstellt. Es wird angestrebt, Patientinnen und Patienten eine ihrer Situation angepasste optimale Lebensqualität bis zum Tode zu gewährleisten und die nahestehenden Bezugspersonen angemessen zu unterstützen. Die Palliative Care schliesst medizinische Behandlungen, pflegerische Interventionen sowie psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung mit ein.»

Seit 2006 in ständiger Entwicklung

Die aktuelle Struktur der Abteilung für Palliativmedizin des CHVR geht auf den politischen Willen, die ersten Walliser Pionierleistungen in diesem Bereich zu gruppieren, zurück. Im Rahmen des Staatsratsentscheids von 2006, in den Spitälern Palliativstationen zu schaffen, wurden die Unité de soins continus von Gravelone und die Unité de soins palliatifs von Martinach zusammengelegt. Der mobile Palliativdienst entstand aus der Zusammenarbeit mit dem Personal des Centre François-Xavier Bagnoud (CFXB), welches von 1992 bis 2009 im Heimpalliativdienst tätig war.

2010 unterzeichneten der Kanton, das Spital Wallis und der Verein François-Xavier Bagnoud eine Vereinbarung für ein koordiniertes Walliser Palliativnetz, in welchem dem Spital Wallis die Rolle als Kompetenzzentrum für Palliativmedizin und -pflege mit Zentren in Brig und Martinach zukommt. Auf diese Weise ist die Palliative Care in beiden Sprachregionen des Kantons fest verankert.

Kontakt:

Prof. Redouane Bouali, ärztlicher Direktor des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis, T 027 603 41 30, <link>redouane.bouali@hopitalvs.ch