Vortrag von Kinderhormonspezialist Dr. Jean-Marc Vuissoz im Spitalzentrum Oberwallis (SZO)

Medizinischer Fortschritt erhöht Lebensqualität von zuckerkranken Kindern

 

Visp, 15. Oktober 2018 – Die Diabetesgesellschaft Oberwallis lud zu einem Vortrag mit dem Kinderhormonspezialisten Dr. Jean-Marc Vuissoz ein. Er ist für die Behandlung von Zucker- und Hormonkrankheiten bei Kindern und Jugendlichen am Spitalzentrum Oberwallis verantwortlich.

 

«Die enge Zusammenarbeit mit Diabetes-, Wachstums- und Hormonspezialist Dr. Jean-Marc Vuissoz ist für das Oberwallis sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich ein grosser Gewinn», erklärt Dr. Simon Fluri, Chefarzt Pädiatrie/Neonatologie am Spitalzentrum Oberwallis. Seitdem Dr. Vuissoz für das SZO gewonnen werden konnte, ist die Oberwalliser Kinderabteilung in der Lage, Kinder und Jugendliche mit neuentdeckter Zuckerkrankheit vom ersten Tag an in Visp zu behandeln. Dies bringt für die betroffenen Familien den grossen Vorteil, wohnortsnah, von einem kompetenten Kinder-Diabetesteam, betreut zu werden. Den Grundstein für dieses Angebot legte Kinder-Hormonspezialist Prof. Primus Mullis, welcher viel Herzblut in die Ausbildung des heutigen Teams steckte. «Sein Werk lebt heute weiter. Dr. Vuissoz ist im immer spezialisierteren medizinischen Umfeld ein unverzichtbarer Ansprechpartner für die Oberwalliser Kinder- und Hausärzte», erklärt Dr. Fluri.

Insulinpumpen

Heilen lässt sich die Zuckerkrankheit der Kinder, der sogenannte Diabetes mellitus Typ 1 zwar nach wie vor nicht. Das Problem ist, dass die durch immunologische Prozesse zerstörten Inselzellen der Bauchspeicheldrüse bei Patienten mit Zuckerkrankheit unwiederbringlich verloren gehen. Diese Inselzellen produzieren das für den Zuckerstoffwechsel lebenswichtige Insulin, welches dem Diabetiker fehlt. Im Gegensatz zum Altersdiabetes lässt sich der Typ 1 Diabetes mit einer Diät nicht beeinflussen. «Das einzige, was dem Patienten hilft, ist Insulin», erklärt Dr. Vuissoz. Dieses kann auch heutzutage nicht als Sirup eingenommen, sondern muss gespritzt werden. «Moderne Geräte wie die Insulinpumpe oder intrakutane Blutzuckermesssonden ersparen den Patienten jedoch zahlreiche Spritzen.» 

Psychosoziale Aspekte

Tägliche Blutzuckerkontrollen und regelmässige Spritzen sind für viele Kinder und Jugendliche eine Horrorvorstellung. Diese Situation fordert Eltern in höchstem Mass. Dr. Vuissoz gab den betroffenen Eltern zahlreiche Tipps, um in den verschiedenen Altersgruppen der Kinder richtig auf die Situationen zu reagieren. Er basierte sich dabei auf die neu lancierte Kampagne «Stark durch Erziehung» des Kantons Wallis. Liebe schenken, streiten dürfen, zuhören können, Grenzen setzen, Freiraum geben, Gefühle zeigen, Zeit haben, Mut machen sind die Stichworte, welche zur erfolgreichen Bewältigung der Herausforderung einer Familie mit einem zuckerkranken Kind beitragen.

Zusammenarbeit 

«Der Vortrag von Dr. Vuissoz bestätigt die Wichtigkeit der regionalen Zusammenarbeit», erklärt Kinder-Chefarzt Dr. Simon Fluri. So hören die Eltern eine einheitliche Botschaft vom Spitaleintritt, in der Schulung durch das Diabetesteam bis hin zur ambulanten Betreuung in der Spezialsprechstunde am SZO und in der Kinder-  und Hausarztpraxis. «Als Mitglied der Steuerungsgruppe ‚Stark durch Erziehung‘ kann ich die von Dr. Vuissoz erläuterten Erziehungstipps nur unterstützen.»