Um gemeinsam die Kontinuität ihres klinischen Informationssystems zu gewährleisten, entwickeln das Universitätsspital Genf (HUG) und das Spital Wallis (HVS) gemeinsam eine Informatikplattform: das integrierte Patientendossier plus (DPI+). Das klinische Informationssystem ist für die Spitaleinrichtungen von entscheidender strategischer Bedeutung. Es befindet sich im Zentrum der medizinisch-pflegerischen Tätigkeit und ermöglicht die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren des Gesundheitsnetzes. Das System ist für die Patientinnen und Patienten von grossem Nutzen. Gleichzeitig ist es für das Sammeln und Bearbeiten der Forschungsdaten unverzichtbar.
Das DPI+ stützt sich auf das vom HUG seit dreissig Jahren intern entwickelte integrierte Patientendossier (DPI) ab. Bei der Evaluation stellte sich heraus, dass das DPI des HUG qualitativ und innovativ mit den besten Produkten auf dem Markt standhalten kann.
Auf Initiative des Kantons verfügt das Spital Wallis dank einer bedeutenden Subventionierung seit 2001 über ein einheitliches Informationssystem für das Gesundheitswesen, das auch ein klinisches Informationssystem enthält. Dieses System erreicht bald das Ende seines Lebenszyklus und muss ersetzt werden.
Da das HUG sein System des DPI weiterentwickeln möchte, haben die beiden Spitäler beschlossen, miteinander eine gemeinsame Software, das DPI+, zu entwickeln.
Die gemeinsame Entwicklung eines Informatiksystems durch zwei grosse Spitäler ist in der Schweiz eine Premiere. Dank dieser Zusammenarbeit wird jede Partei über ein technisch hochstehendes Instrument verfügen, das auf der Erfahrung der beiden Parteien im Spitalbereich beruht und sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für das öffentliche Gesundheitswesen von Interesse ist.
Planung und Eigenschaften
Mit dem Projekt wird im Mai 2024 gestartet. Das DPI+ wird in beiden Spitälern entwickelt. Für seine Umsetzung im Spital Wallis wird eine Vorbereitungszeit von mehreren Jahren nötig sein. Die Fach- und Informatikteams des HUG und des HVS arbeiten zusammen, um das Projekt gemeinsam zu entwickeln, zu leiten und zu finanzieren. Jedes Spital garantiert die Sicherheit seines Systems und den Schutz seiner Daten. Das DPI+ wird mehrsprachig entwickelt. Für das Spital Wallis als zweisprachige Institution ist dies wichtig, um den spezifischen Bedürfnissen des Spitals Rechnung zu tragen und die Besonderheiten seiner Spitalzentren zu berücksichtigen.
Eine sichere und individuelle Software
Die gemeinsame Entwicklung einer Software für die Spitäler ist mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Die Unabhängigkeit von privaten Leistungserbringern im Bereich der klinischen Software garantiert eine strategische und wirtschaftliche Kontinuität und einen besseren Datenschutz. Die beiden Spitäler werden ihr klinisches Informationssystem vollständig selbst kontrollieren können. Das ermöglicht die gemeinsame Behandlung von Fragen in Bezug auf die Vertraulichkeit und die Sicherheit der Daten und schliesst Risiken in Zusammenhang mit der Speicherung der Daten durch eine externe Firma aus.
Die Zusammenarbeit zwischen dem HUG und dem HVS erfolgt ebenfalls aufgrund der verfügbaren Fachkompetenzen in diesem speziellen Bereich der öffentlichen Spitäler. Auch finanziell handelt es sich bei dieser Partnerschaft aufgrund der Bündelung der Kompetenzen und Mittel um die interessanteste Lösung.
Schliesslich handelt es sich um eine flexible Lösung, die eine spezifische Berücksichtigung der Realität jedes Spitals sowie der täglichen Bedürfnisse der medizinisch-pflegerischen Teams, der Patientinnen und Patienten und des Gesundheitsnetzes ermöglicht. Diese interoperable Lösung gewährleistet die Kohärenz und die Integration der übrigen Software der beiden Institutionen.
Unterhalt und Verbesserung des aktuellen Systems
Während dieser Entwicklung unterhält und verbessert das Spital Wallis sein aktuelles Informatiksystem, um die Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten sicherzustellen und den bestmöglichen Übergang zu gewährleisten.
Die Generaldirektion und der Verwaltungsrat des HUG und des HVS sind überzeugt, dass das DPI+ für beide Institutionen und beide Kantone die beste Lösung darstellt, um die Strategie der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung im Spital fortzuführen und sicherzustellen. Diese Instanzen danken ihren Kantonen für die Unterstützung. Sie danken auch ihren Partnern sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Kooperation und ihren Einsatz bei der Umsetzung des künftigen DPI+.